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PresseEcho

11.11.2009
die tageszeitung (taz)

Geschäftsleute von morgen zeigen, was sie draufhaben

Zwischen weißen Tischen und Stellwänden warten die Geschäftsleute. Sie haben gebastelt, gehandelt und Filme gedreht, jetzt wollen sie ihre Ideen einem Publikum vorstellen. Manche halten es vor Aufregung nicht auf ihren Plätzen aus. Sie sitzen auf den Tischen, auf dem Boden, gehen unruhig hin und her.

Mehr als 80 Schülerfirmen aus Deutschland, vor allem aus Berlin, sowie Schweden und Großbritannien präsentieren ihre Geschäftsmodelle. Sie sind Teilnehmer der 4. Internationalen Schülerfirmenmesse, die gestern im Kinder-, Jugend- und Familienzentrum FEZ-Berlin in der Wuhlheide eröffnet wurde. Das Firmenangebot reicht von Catering über fair gehandelten Kaffee bis zu Produkten aus Recyclingmaterial.

"Wir hatten zuerst gar keine Idee", beschreibt Elisa aus Cottbus die Anfänge ihrer Firma "CANONGS". Auf dem Rücken ihrer schwarzen Jacke steht in orangefarbenen Buchstaben "Vorstand". "Dann haben wir überlegt, was im Haushalt fehlt", sagt die 17-Jährige. Gemeinsam mit zehn anderen Schülerinnen des Oberstufenzentrums I in Cottbus entwarf sie eine Greifzange aus Edelstahl, mit der man Teelichter sicher in Gefäße stellen kann, ohne sich zu verbrennen.

Ein Cottbuser Metallbaubetrieb war bereit, das Material zu besorgen und die Schülerinnen in seiner Werkstatt basteln zu lassen. "Zwei Drittel der Arbeit machen wir alleine, nur beim Schweißen kriegen wir Hilfe", sagt Elisas Kollegin Laura, zuständig für die Verwaltung, wie der Aufdruck ihrer Jacke verrät. Die Materialkosten von zwei Euro müssten sie bezahlen. "Eine Zange kostet 4,50 Euro. So machen wir auch noch etwas Gewinn", sagt Elisa stolz.

Ein paar Stände weiter hat sich eine kleine Menschentraube vor einem Monitor versammelt. In dem Film werden Witze in Gebärdensprache erzählt, hören kann man nichts. "EAE Medien" nennt sich die Firma. Ihre vier Mitglieder kommen von der Ernst-Adolf-Eschke-Schule in Charlottenburg, der einzigen Berliner Gehörgeschädigten-Schule mit bilingualer Ausrichtung auf Deutsch als Schrift- und Gebärdensprache. "Die DVD mit den Witzen haben wir speziell für die Gebärdensprachpädagogik der HU angefertigt", berichtet Doris Lüggert, Lehrerin und Mitbegründerin der Schülerfirma.

Weitere Aufträge wie die filmische Umsetzung von Büchern seien vor allem als Lehrmaterial für Bibliotheken gedacht. Was Schüler an diesem Projekt reizt, erklärt Can. Seine Lehrerin fungiert als Dolmetscherin. "Ich wollte wissen, wie man Filme schneidet, und lernen, wie man am Computer arbeitet", erzählt der 15-Jährige. Ob er sich das später auch einmal als Beruf vorstellen könnte. "Nein", sein Kopfschütteln ist eindeutig. "Das ist nur Freizeit."  (Jan Mohnhaupt)

 

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